Unsere Apotheke

Unsere Apotheke

Löwen-Apotheke
Zwischen Beiden Sielen 36
26721 Emden
Deutschland

Telefon: 04921 - 97 36 0
Telefax: 04921 - 97 36 99

 

Die Geschichte der Löwen-Apotheke

Die Geschichte der Löwen-Apotheke lässt sich bis in das Jahr 1598 zurückverfolgen, als der Apotheker Guiliam Martin Forderungen in Höhe von 28 Gulden, 4 Stüver und 2 Witten an die Erben eines Focko Garrels erhebt. Im Jahre 1602 weist eine große Warenbestellung von Graf Enno III für seinen Hof darauf hin, das Martin gewissermaßen als Hofapotheker fungierte. Die Apotheke befand sich mehrere Generationen im Besitz der Familie Martyn und war in der Neutorstraße in der Nähe der Neuen Pforte gelegen.

  1751 ging sie in den Besitz von Adolf Storch aus Norden über, und wurde nach seinem Tod 1799 an Carl Bödeker verkauft. In diesen Jahren gab es bereits zwölf Apotheken in Emden!  Unter Carl Bödeker erlebte die Apotheke einen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde von der Neutorstraße in die Straße Zwischen beiden Sielen 28 verlegt. Es blühte der Handel mit Mineralwässern, es wurde eine Badeanstalt in der Apotheke eingerichtet und nebenbei gab es einen gut florierenden Schnapsausschank mit "China-Pomeranzen-Bitter-Essenz", der heute noch nach altem Rezept unter "Bödekers Magenbitter" in der Apotheke erhältlich ist.

Der Nachfolger von Carl Bödeker, Carl Johann Ludwig Bödeker, musste infolge von Erbauseinandersetzungen die Apotheke wieder in die Neutorstraße 49 verlegen. Doch schon der nächste Apothekeninhaber, Ubbo Hanschen Dirksen aus Greetsiel, verlegte die Apotheke erneut im Jahre 1849 in die Straße Zwischen beiden Sielen 14 und damit an den Platz, wo sie heute noch steht.1869 verkaufte Dirksen aus Altersgründen die Apotheke an Carl Georg Hasse, einem unruhigen Geist, der im Laufe seines Lebens acht Apotheken kaufte und wieder verkaufte. Immerhin 19 Jahre hielt er es in Emden aus und eröffnete in dieser Zeit auch erstmals 1873 eine Filialapotheke auf Borkum während der Badesaison. 1878 ging die Apotheke dann in den Besitz von Dr. phil. Johannes Mählmann, der, da keines von seinen Kindern die Apotheke übernehmen wollte, diese zum 1. April 1919 an Wilhelm Mälzer verkaufte.

Georg Wilhelm Mälzer wurde am 27.10.1886 in Zürchau, Thüringen geboren und studierte Pharmazie in Gera.  Als er die Apotheke 1919 übernahm, gab es neben der Löwen-Apotheke noch die Einhorn-Apotheke und die Apotheke zur weißen Lilie in Emden.  Die Apotheke wurde bald umgebaut und erhielt ihren ersten Handverkaufstisch in der Offizin.  In dem großen Labor wurden Arzneimittel, wie Tinkturen, Pulver, Teemischungen und Salbengrundlagen zur Weiterverarbeitung hergestellt.  In der Rezeptur wurden dann die vom Arzt auf Rezept verordneten Arzneimittel angefertigt, vor allem Salben, Zäpfchen, Lösungen, Aufgüsse, Infuse, Mixturen und Tinkturen.  Die Abgabe von industriell produzierten Fertigarzneimitteln gab es damals so gut wie nicht.  

Sehr schicksalhafte Jahre erlebte die Apotheke im zweiten Weltkrieg durch insgesamt vier Zerstörungen durch Fliegerangriffe. Bereits am 1. April 1941 wurde die Apotheke durch Brandbomben in schwere Mitleidenschaft gezogen, sie wurde jedoch nach jeder Zerstörung und kürzester Reparatur wieder eröffnet bis sie dann am 06. September 1944 nach schweren Fliegerangriffen zusammen mit der ganzen Innenstadt in Schutt und Asche versank. Wilhelm Mälzer hatte allerdings schon sehr frühzeitig einen Teil der Apotheke mit nicht unbedingt gebrauchten Gerätschaften und Materialien in einem Raum des Bunkers am Stadtgarten ausgelagert und so wurde schon wenige Tage nach der totalen Zerstörung in dem unversehrt gebliebenem Gebäude der AOK ein Apothekennotbetrieb eröffnet, in dem auch die Bestände der beiden anderen zerstörten Innenstadtapotheken Eingang fanden.

So gab es für eine Übergangszeit die Emder Notapotheke der drei Emder Apotheken. Da dieser Betrieb jedoch nur ein Provisorium sein konnte, wurde eine Hausruine in der Wilhelmstraße wieder so hergerichtet, dass nach wenigen Monaten der Weiterbetrieb der Löwen-Apotheke von hier aus erfolgte.
Schon 1947 wurden von Wilhelm Mälzer und seinem Sohn Hans, der inzwischen auch Apotheker geworden war, Pläne erwogen, die Apotheke an ihrem ursprünglichen Standort Zwischen beiden Sielen wieder neu zu errichten und im November 1948 wurde tatsächlich angefangen, die Baugrube in Handarbeit von Schutt zu befreien. Dies war die erste große Baumaßnahme in der fast völlig zerstörten Stadt und so ging der Bau zügig voran. Am 1. Juli 1949 wurde die Apotheke an alter Stelle feierlich wieder eröffnet. In den kommenden Jahren ging es langsam aber stetig aufwärts, die Eigenproduktion spielte weiter eine herausragende Rolle und bis Ende der 80er Jahre wurden auf einer eigenen Tablettenmaschine Tabletten produziert, bis dies auf Grund behördlicher Auflagen nicht mehr rentabel war. Mit der Wiedereröffnung war Hans Mälzer in der Apotheke tätig und übernahm am 1. Juli 1957 die Löwen-Apotheke von seinem Vater. In den folgenden Jahren wurde vor allem die Belieferung der vielen, im Hafen liegenden, Schiffe mit Schiffsapotheken ausgebaut.

Die Schiffsbelieferungen und die Belieferung ortsansässiger Firmen und Industrien entwickelte sich zu einem zweiten, wirtschaftlichen Standbein der Apotheke. Im Laufe der Jahre wurde die Apotheke wiederholt umgebaut und vergrößert und wurde damit den drastisch geänderten Anforderungen angepasst. Der Anteil, der von der Industrie vorgefertigten Arzneimittel, nahm rapide zu und dementsprechend mussten die Lagerkapazitäten ständig erweitert werden. Zahlreiche Apothekerpraktikanten wurden von Hans Mälzer in der Löwen-Apotheke für den späteren Apothekerberuf ebenso ausgebildet, wie viele PTA Anwärterrinnen und Apothekenhelferinnen.Über Jahrzehnte war Hans Mälzer im Prüfungsausschuss der Apothekerkammer für Helferinnen tätig. Hans Mälzer verstarb im Dezember 2000.

Am 1. April 1984 übernahm Frank Mälzer die Löwen-Apotheke, in der er schon seit 1976 tätig war, von seinem Vater. In diesem Jahre erhielt vor allem die EDV Einzug in die Apotheke. Ein modernes Computersystem überwacht die Lagerhaltung von ca. 15.000 Arzneimitteln, Verbandstoffen, Pflegeartikeln und Rohstoffen und gibt Auskunft über alle in Deutschland erhältlichen Arzneimittel. Innerhalb weniger Stunden können so über verschiedene Großhandlungen mehr als 80.000 Arzneimittel abgefragt und besorgt werden. Über die Löwen-Card – einer eigenen Kundenkarte – und die angeschlossene ABDA-Datenbank – können die Kunden Informationen über die von ihnen eingenommenen Arzneimittel, über Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen erhalten. Am Beratungstelefon – 973633 – können schnell und präzise Auskünfte erteilt werden. Ein brandneuer Kundenservice ist die Kunden-Liefer-Garantie, mit der sich die Löwen-Apotheke verpflichtet, vom Kunden gewünschte Arzneimittel mindestens sechs Monate an Lager zu halten. Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde die Apotheke in diesen Jahren noch zweimal umgebaut und vergrößert. Jährlich werden PKA-Anwärter/rinnen, PTA- und Pharmazie-Praktikanten/innen in der Apotheke ausgebildet. Insgesamt zählt die Löwen-Apotheke achtzehn Beschäftigte. Um den hohen Beratungs- und Serviceanforderungen weiterhin gerecht zu werden, wurde eine Qualitätszertifizierung durchgeführt und so ist die Löwen Apotheke am 5. Juni 1998 als erste Apotheke in Ostfriesland mit dem Qualitäts-Zertifikat der Apothekerkammer Niedersachsen ausgezeichnet worden. Im März 2005 wurde ein sehr schwergewichtiger Mitarbeiter namens James verpflichtet. Er arbeitet rund um die Uhr - auch am Wochenende - und ist inzwischen unverzichtbar für die Löwen-Apotheke.  Am 1. April 2014 übernahm Apotheker Dr. Florian Penner die Löwen-Apotheke. In diesem Jahr hat auch eine Erweiterung der EDV-Anlage Einzug gehalten, die Beratungs- und Bedienplätze für die Kunden können nun per Touch-Screen gesteuert, die Rezepte mittels Scanner direkt eingelesen werden.

 

 

Öffnungszeiten

Mo - Fr08:00 - 18:30 Uhr
Sa08:00 - 14:30 Uhr

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