Fakten und Irrtümer rund um den Bluthochdruck

© Microgen AdobeStock 320796035
Hoher Blutdruck ist inzwischen eine Volkskrankheit. Dass das Phänomen weit verbreitet ist, bedeutet jedoch nicht, dass es harmlos sei: Die Folgen von zu hohem Blutdruck können lebensgefährlich sein, unter anderem sind Herzinfarkte und Schlaganfälle möglich. Wann ist der Blutdruck aber überhaupt im normalen Bereich und wann ist er zu hoch? Grundsätzlich kann man sich bei Erwachsenen am Wert 120/80 mmHg orientieren, Werte im Bereich 120 - 129 zu 80 - 84 mmHg sind normal.
Ab wann der Blutdruck zu hoch ist, kommt unter anderem darauf an, wo die Messung stattfindet. Grundsätzlich beginnt Bluthochdruck bei Werten im Bereich von 140-159 zu 90-99. In aller Regel ist der Blutdruck, wenn beim Arzt gemessen wird jedoch höher, als bei der Messung zu Hause. Vermutlich, weil die Patienten beim Arzt etwas aufgeregter sind. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Grenzen für hohen Blutdruck minimal. Diese Unterschiede haben aber nichts damit zu tun, dass eine Messung zu Hause mit den erhältlichen Geräten ungenau wäre. Bei der Anschaffung eines Messgerätes für zu Hause kann man sich vom Arzt oder Apotheker beraten lassen und auf Testergebnisse zurückgreifen. Wird beim Kauf des Messgerätes auf entsprechende Empfehlungen geachtet, sind die Werte durchaus zuverlässig und man kann problemlos auch zu Hause messen.

Bluthochdruck ist also anhand von Messungen recht einfach feststellbar – aber bevor er tatsächlich gefährlich wird, treten doch Beschwerden auf, oder? Tatsächlich ist Bluthochdruck unter anderem deshalb so gefährlich, weil es oft gar keine oder zumindest keine eindeutigen Anzeichen gibt. Kopfschmerzen, Herzklopfen oder Schlafstörungen können Symptome von Bluthochdruck sein, die Ursachen können aber auch ganz woanders liegen. Sinnvoll ist also tatsächlich, den Blutdruck regelmäßig selbst zu messen oder beim Arzt messen zu lassen, vor allem, wenn Risikofaktoren wie erbliche Vorbelastung oder Übergewicht bestehen.

Eine weit verbreitete Annahme zum Thema Bluthochdruck ist, dass man sich darum erst im Alter Gedanken machen muss. Tatsächlich ist es ganz normal, dass der Blutdruck mit zunehmendem Alter leicht steigt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass man erst als älterer Mensch hohen Blutdruck bekommen kann. Tatsächlich kann Bluthochdruck sogar schon bei Schulkindern vorkommen. Deswegen sollte man nicht zu lange warten, bis man seine Werte nachmisst. Bereits in einem Alter zwischen 35 und 40 ist es sinnvoll, den Blutdruck im Auge zu behalten. Je früher man Bluthochdruck feststellt, desto besser, denn je länger er unbehandelt bleibt, desto mehr Schaden kann er anrichten.

Ist der Blutdruck tatsächlich zu hoch, verschreibt der Arzt entsprechende Medikamente dagegen. Diese Blutdruckmedikamente wirken nicht alle gleich, sondern unterscheiden sich voneinander. Jedes Medikament kann zwar auch Nebenwirkungen haben, es ist jedoch nicht so, dass man Langzeitfolgen befürchten müsste. Darüber hinaus führen die Medikamente auch nicht zu Impotenz. Es kann zwar vorkommen, dass im Zusammenhang mit der Einnahme erektile Dysfunktion auftritt, weil der Blutdruck niedriger ist als sonst. Dies ist aber keine direkte Nebenwirkung des Medikaments. Bei solchen Beeinträchtigungen hält man am besten Rücksprache mit dem Arzt.

Ein anderer weit verbreiteter Irrtum ist, dass sich Menschen, die an Bluthochdruck leiden, nicht anstrengen dürfen. Tatsächlich ist Bewegung gesund, auch und gerade bei hohem Blutdruck. Regelmäßiger Sport kann sogar dazu beitragen, den Blutdruck wieder zu senken. Wichtig ist jedoch tatsächlich, dass man mit dem Arzt abklärt, welche Aktivitäten möglich sind und welche nicht. Die Anstrengung dabei sollte in einem moderaten Rahmen bleibt.

Weitere gängige Annahmen betreffen die Ursachen von Bluthochdruck. Meistens gibt es nicht nur einen Auslöser für Bluthochdruck. Zu viel Salz und zu viel Stress tragen zu einem erhöhten Blutdruck bei. In aller Regel ist es aber nicht einer dieser Faktoren allein, der den Blutdruck in die Höhe treibt. In Bezug auf Salz ist unter anderem verstecktes Salz in Fertigprodukten und verarbeiteten Lebensmitteln problematisch und ein wesentlicher Grund dafür, dass man unbemerkt mehr Salz zu sich nimmt, als noch gesund ist. Den Salzkonsum in einem gesunden Rahmen zu halten, ist also durchaus sinnvoll, man muss aber nicht komplett auf Salz verzichten. Weitere Aspekte des Lebensstils, die hohen Blutdruck fördern, sind Übergewicht, Rauchen und Alkohol. Mit einem gesunden Lebensstil kann man also sehr viel tun, um hohem Blutdruck vorzubeugen.

Weitere Artikel

nach oben